Rückblick auf das Wasserwanderjahr 2012

Zur Einstimmung und zum Lustmachen auf die neue Saison wollen wir noch einmal das vergangene Jahr gedanklich vorbeiziehen lassen. Nach der sehr feuchten, kalten und windigen Paddelei auf der Schwarzen Elster stand für Mitte April die Neiße und ein Stück Oder im Terminplan. Als Übernachtungsort wählten wir das Bootshaus vom Wassersportverein Forst. Bei guter Gastfreundschaft konnten wir 5 Coswiger Kanuten die Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt so problemlos überstehen. Am Tag aber schien die Sonne und es war erholsam warm. In 3 Etappen legten wir die 111 Kilometer von Bad Muskau (Neiße) bis Aurith (Oder) zurück. Es machte bei gutem Mittelwasser richtig Spaß. Die fünf Wehre wurden mit mehr oder weniger Humor umtragen. Am schwierigsten waren die 4 Stadtbrücken in Forst zu bezwingen, welche infolge zu niedriger Bauweise in dem von uns benutzten Mühlgraben nicht zu durch fahren waren. Trotzdem war der Mühlgraben idyllisch. Am 19./20. 05. Führten wir dann die ausgeschriebene zweite Sächsisch-Böhmische Elbefahrt durch. Da kurz hinter Decin von Tschechien eine Staustufe geplant ist, wollen wir die noch verbleibenden Restjahre einer frei fließenden Elbe durch die Böhmische Schweiz intensiv nutzen. 12 Sportler aus Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen erlebten eine Elbabfahrt in 2 Etappen bei besten Bedingungen. Die gleiche Tour unternahmen wir noch einmal Ende Mai mit 14 Kanuten unseres Ravensburger Partnervereins. Erlebnisreich war es allemal, aber der Gegenwind an beiden Tagen verlieh der Fahrt eine nicht gewollte Härte. Einige waren dann froh, die Fahrt in Laubegast beenden zu können, wo unser Vorsitzender mit Bus und Hänger wartete. Die Ravensburger Truppe verbrachte insgesamt eine Woche am Bootshaus mit weiteren Elbefahrten und Besuchen in der Umgebung. Im Juni begaben sich dann 7 Wasserwanderer wieder auf große Fahrt: Von Coswig nach Coswig in Sachsen Anhalt in 4 Tagesetappen über 164 Kilometer. Der Jahreszeit entsprechend war es richtig warm bei leider sehr wenig Wasser im Fluss. Traditionsgemäß empfing uns das andere Coswig auf der letzten Etappe wieder mit Sturm und Regen. Dazu überraschte uns noch eine Schubeinheit mit einer 1metrigen Welle, so dass wir alten Hasen sogar Respekt bekamen. Im Monat Juli folgte die Befahrung der Flüsse Tollense und Peene in Mecklenburg. Wir starteten in Neubrandenburg und erreichten nach 4 Tagen Anklam. Eine Boddenüberquerung ließen wir infolge starker Stürme ausfallen. Die gesamte Fahrt war sehr von Urnatur geprägt, dazu gehörte aber auch viel Regen und wenig Sonne. Der Monat August entführte 5 Coswiger Seniorenpaddler für 4 Tage nach Brandenburg an die Spree. Der Startpunkt war der Campingplatz in Lübbenau, wo man das Auto prima unter Aufsicht abstellen kann. Nachdem unteren Teil des Oberspreewaldes passierten wir den ruhigen Unterspreewald, danach verschiedene Seen, renaturierte Spreeabschnitte, Kanäle und zu guter Letzt die Müggelspree. Beim Wassersportverein Erkner war dann Schluss. Es war ein sehr anspruchsvolles Unternehmen bei manchmal täglich 40 km ohne Strömung, aber bis auf eine Kanalstrecke sehr abwechslungsreich. Die letzte große Wanderfahrt findet immer im September statt, da herrscht meistens noch erträgliches Zeltwetter. Wir hatten uns die Weser von Han.-Münden bis Minden über 200 km ausgesucht. Mit 8 Teilnehmern in Einerkajaks war es eine recht große aber doch gut harmonierende Truppe. Die Schönheit der Weser mit ihren bewaldeten Berghängen hat alle begeistert. Alles in Allem ein wunderschöner Wasserwanderfluss, vor allem wenn die Sonnen scheint. Im November waren wir noch 2 Tage auf der Mulde von Wurzen bis Bad Düben. Vor allem der zweite Tag ist hochinteressant. Nach der Übernachtung in Eilenburg geht es auf der urwüchsigen Mulde weiter bis Bad Düben. Die Umweltbehörde hat für die Wassersportler nur ein Zeitfenster von August bis September aus Naturschutzgründen offen gelassen. Dieser schnelle Fluss verändert sich jedes Jahr. Ohne Einwirkung des Menschen darf er sich selbst gestalten. An seinen Uferabbrüchen nisten Eisvogel, Bienenfresser und Uferschwalben. Auch der Biber ist allgegenwärtig. Zu unserer Befahrungszeit hat die Natur selbstverständlich schon Ruhe, aber der veränderte Flusslauf bietet genügend Neues. Manches Paddelerlebnis gab es dann noch auf den vielen Fahrten ober- und unterhalb von Coswig auf der Elbe. Es war ein abwechslungsreiches Paddeljahr mit einigen neuen Paddelstrecken. Wir 12 Wasserwanderer legten in 22 Veranstaltungen 7918 Kilometer zurück. Dabei paddelten 4 Teilnehmer jeweils über 1000 km. In der Wanderstatistik des Sächsischen Kanuverbandes liegen wir damit auf dem 5. Platz von 19 gewerteten Vereinen.

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